of ZORRO'sDynasty____________________Feber 1995


FELL TIPS

als erweiternde Vorschläge zur tierärztlichen Behandlung



In der letzten Zeit wurden Sie durch Vorträge und Berichte mehrfach auf die möglichen Ursachen von Ekzemen und Fellproblemen hingewiesen. Da aber über die möglichen Therapien wenig gesprochen wurde, werden Ihnen bei Ihren Gesprächen mit dem Tierarzt vielleicht die Erfahrungen aus langjähriger Chowhaltung und Berichten aus dem Klubwesen als zusätzliche Diskussionsbasis dienen.

Zunächst möchte ich die bisher beschriebene Diagnostik kurz erwähnen und vielleicht etwas erweitern:

Die ersten Fragen des Tierarztes zielen meist auf die Ausschaltung möglicher parasitarer Einwirkungen wie Floh- oder Zeckenbisse, Mückenstiche, Fliegeneiablagerungen, Milben- ev. Demodikosebehandlung, Pilze, aber auch möglicherweise Hautschädigungen durch Hautinfektionen nach mechanischen Einwirkungen und Verletzungen, wie entzündlichen, Kratzern, Bissen oder auch Quetschungen der Hauschichten. Nicht zu vergessen ist auch das Eindringen von Grannen.

Auch Staupe und andere Infektionskrankheiten müssen ausgeschlossen werden.Manchmal deutet die Stelle der geschädigten Haut aufgrund ihrer Lage auf eine innere Erkrankung, Entzündung oder Schmerzen hin. Eierstock-, oder Gebärmutter- und Blasenentzündungen, wie aber auch Gelenks- oder Bandprobleme können diagnostiziert werden. Zum Beispiel tritt an den Innenseiten der Schenkel einer Hündin ein Leckekzem auf durch dauernden Scheidenausfluß.

Bei Allergien und Autoimmunerkrankungen wird neben der Ernährung -möglicher Eiweißüberschuß, etc. - auch das Wohnumfeld zu überprüfen sein. Teppiche aber auch Lederreinigungsmittel für das Halsband und Ähnliches erzeugen massiven Juckreiz. In der Stadt ist für die Pfoten nicht nur im Winter durch Streusalz, sondern während des ganzen Jahres eine große Belastung, besonders in den Zwischenräumen der Zehen, gegeben.

Stoffwechsel- und Verdauungsprobleme ergeben sich sowohl durch das häusliche, wie auch klimatische Umfeld. Das Aufschlecken der Keime an den geschädigten Hautstellen verteilt die Krankheitserreger über den Zahnfleisch-, Augen- und Verdauungbereich. Es treten in der Folge Entzündungen, Blutungen und Verdauungsstörungen auf, die sich eigenständig weiterentwickeln.

Ebenso können sich Nervosität und Verhaltensstörungen im Haarkleid negativ äußern. Diesem Umstand ist oft durch eine ,,einfache Windel"- beim Chow sollte das natürlich ein dickes, kleines Handtuch sein, das unter den Rippen und an der Schwanzwurzel befestigt ist -nichtmedikamentöse Abhilfe zu schaffen. Benagen - vermehrt auftretend während des Zahnwechsels- ist durch erzieherische Maßnahmen günstig zu beeinflussen.

Dies ist oft mit den hormonellen Schwankungen, gerade bei Hündinnen gekoppelt.

Schilddrüsenüber- oder -unterfunktionstörungen müssen aber unbedingt vor ensprechender Behandlung eindeutig abgeklärt werden. Genauso wie bei einer möglichen Cortison-, oder Antibiotikabehandlung wird der Körper unempfindlich für andere Therapien. Manche Antibiotika schädigen gerade beim jungen Hund die Gelenksentwicklung. Manchmal wird die Gabe von "Fenistil" Tabletten gegen den Juckreiz verschrieben.

Dies trifft aber auch bei Übervitaminisierung zu. Das z.B. im Lebertran enthaltene Vitamin A schädigt bei intensiver Eingabe die Skelettentwicklung, zuviel an Vitamin D führt zu Gefäßverkalkungen, etc. Da Vitamine und ungesättigte Fettsäuren aber unbedingt Bestandteil jeder Felltherapie sind, ist auch auf diesen Umstand hinzuweisen.

Als zweiten Punkt sollten Möglichkeiten der akuten Wundbehandlung besprochen werden:

Dem Hundebesitzer stehen als Mittel erster Wahl gekühlter Wasserstoff und Ringelblumensalbe, aber auch Wundpuder, wie Sulwerft oder Valvanol Argophyll, welches zusätzlich sowohl blutstillend wirkt, als auch nicht klumpt, zur Verfügung. Das derzeit aktuell besprochene Teebaumöl, oder auch das Johanniskrautöl, zeigen gute Wirkungen. Auch gegen die Schwarzfärbung der Haut durch Pigmenteinlagerung, bringt es anstelle der Teersalbe große Hilfe. Eine Folgebehandlung der abgeheilten Haut mit ,,Sulfrin" hat in Bezug auf baldigen Neuwuchs des Haarkleides verblüffende Erfolge gezeigt.

Lokale antibiotische Therapien der Tierärzte durch vormals ,,Chloromycetin-Spay" und jetzt "Terramycin-Spray" behandeln gezielt die erkrankte Stelle und verhindern aufgrund des bitteren Geschmackes ein weiteres Belecken der Wunde. In der Folge stellt das Aufsprühen des ,,Pana Veyxal Salbensprays" eine korrekte Versorgung der Wundfläche dar.

Die Wundbehandlung durch Salben in Cremform, wie Vita Merfen, Thiosept, Mirfulan oder Melkfett sollte nur unter genauer Kontrolle des Umfeldes geschehen, da das feuchte Klima in Zusammenhang mit dem umliegenden Fell als Petrischale für die angesiedelten Keime dient, und damit die Ausbreitung zu ,,Big Top Spots" begünstigt.

Sehr gute Erfolge zeigt die pudrige Behandlung des Felles, sowohl zur Vorbeugung, als auch in der Wundbehandlung durch Aufblasen von Schwefelpulver, ev. verbunden mit Babypuder. Sulfur D6 (-D 30), als Globuli über die Mundschleimhaut eingenommen, stellt neben anderen homöopathischen Essenzen das Mittel erster Wahl für viele Hauterkrankungen dar.

Somit kommen wir zu erprobten Zusätzen, sowohl in der Prophylaxe als auch in der Therapie. Ungesättigte Fettsäuren helfen schon als kaltgepreßte Öle, wie Distel- oder Sonnenblumenöl. Konzentrierter und mit geeigneten Zusätzen wie Teebaumöl, etc. finden wir es in ,, Vel Cote", das von vielen Ausstellern international empfohlen wird. Andere Produkte auf Fischölbasis sind z.B. ,, Top Coat" oder ,, Lachsöl". Wenn der Chow sich nicht vor der Einnahme von Kapseln drückt, ist die genaueste Dosierung in optimaler Komposition in den Produkten "Effaderm-forte" und ,,E.FS. 100 forte" enthalten. In Tablettenform steht ,,Petnil" zur Verfügung. Altbekannt ist auch das manchmal umstrittene ,,Murnil", das den Welpen durch eine entsprechende Mineralstoffmischung im Wachstum und in der Fellproduktion unterstützt. Auch der rekonvaleszente Hund wird durch diese Mischung versorgt. "Pernafit Lacto Plus", V.I.Pet", ,,Hokamix" und Joghurt bieten die Möglichkeit gegebenenfalls den Verdauungstrakt günstig zu beeinflussen. Bei Hokamix werden aber im Besonderen die Talgdrüsen zu vermehrter Talgprodunktion angeregt und größere Kotmengen erzeugt, welches sich zwar günstig auf Stoffwechselerkrankungen auswirkt, für den Organismus eines geschwächten Tieres aber überaus belastend wird.

Ein Geheimtip ist die Gabe von Propolis oder Gelee Royal Produkten.

Bei hormonell oder nervösen Veränderungen ist der Weg zu einer kompetenten homöopathischen Behandlung oft angezeigt. Eines der Mittel ist z.B. Pursatilla D 30, möglicherweise temperamentbedingt in Kombination mit anderen. Auch Gaben aus dem Vitamin B-Komplex zeigen erfreuliche Wirkung (Vetzyme, Beneuran Compositum).

Antiparasitellen Bädern und in der Folge dem Spülen mit einer Lanolinlotion sind unsere Chows nicht zu oft zu unterziehen. Während des Bades muß auf einen sicheren Stand geachtet werden, um Stürze und damit Bänderverletzungen zu verhindern. Das Fell soll vollkommen trocken werden. Nasse Stellen werden nur wiederum erneut mit Schlecken bearbeitet. Bei Flohschutzbändern und Sprays steht der Besitzer - und im Besonderen Kinder - in dauernden Kontakt mit den Pestiziden. In diesem Fall sollte die Anwendung von ,,Expot" oder Tiguvon" besprochen werden. Derzeit sind auch Sprays auf Kokosölbasis etc. auf dem Markt, die Flöhe zum ,,Platzen" bringen. Advantage Reformtabletten werden oft empfohlen. Haus und Umgebung sollten in den Behandlungsplan einbezogen werden. (Eric H.W. Aldingtons Buch ist empfehlenswert)